EINRICHTUNG BIETET BETREUUNGSPLäTZE FüR 24 KINDER ZWISCHEN EIN UND DREI JAHREN
Werdorf (hp). Die neue Kinderkrippe „Löwenzahn“ in Werdorf ist von Bürgermeister Roland Esch (FWG) am Freitagnachmittag offiziell eröffnet worden. 70 000 Euro teuer war das Projekt, das 24 Krippenplätze bietet und innerhalb von sechs Monaten auf die Beine gestellt wurde.Esch hieß zur Feierstunde auch den CDU-Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer und Landrat Wolfgang Schuster (SPD) willkommen, deren Gremien maßgeblich am schnellen Erfolg beteiligt waren. „Der Leiter unserer allgemeinen Sozialverwaltung, Frank Becker, und ich haben im Januar überlegt, wie wir der riesigen Nachfrage nach für Betreuungsplätze für unter Dreijährige gerecht werden können“, berichtete Esch.
Die Idee zur Nutzung freier Kapazitäten in der Kita „Pusteblume“ war schnell geboren und Leiterin Susanne Steubing-Goerigk frühzeitig in die Überlegungen eingebunden. Der Plan: die häuserweise Teilung in selbstständige Einrichtungen mit jeweils eigener Leitung und eigenem Personal.
Mirjam Mandler, bislang Leiterin der Krippe „Kleine Strolche“ am Aßlarer Sportzentrum, ist Leiterin der neuen Einrichtung. Im Februar wurde der Magistrat einbezogen, sechs Wochen später stimmten die Ausschüsse und die Stadtverordnetenversammlung zu, so das die Kinderkrippe „Löwenzahn“ in Angriff genommen werden“, erläuterte Esch weiter.
Mitte Mai war die Personalplanung abgeschlossen: Neben der Leiterin werden ab Montag sechs pädagogische Fachkräfte mit 196 Fachkraftstunden pro Woche tätig sein. Seit Juli liegen alle Genehmigungen vor, insbesondere die Betriebserlaubnis des hessischen Sozialministeriums für maximal 24 gleichzeitig anwesende Kinder vom vollendeten ersten bis dritten Lebensjahr.
Eine Bewilligungsbescheid vom Kreis über 63 000 Euro Landesmittel für Umbau und Ausstattung folgte 13. Juli. Einen Tag später wurde mit den Bauarbeiten begonnen, am Freitag folgte nun die offizielle Übergabe.
16 Kinder angemeldet, erwartet wird, dass innerhalb dieses Kindergartenjahres alle Plätze belegt werden
Aktuell seien 16 Kinder angemeldet, er gehe, davon aus, dass im Laufe des Kindergartenjahres alle Plätze belegt sein werden, so Esch.
Wolfgang Schuster erinnerte an die Kinderbetreuungssituation im Jahr seines Amtsantritts als Bürgermeister 1996 in Driedorf: „Ein Kindergarten war damals in der Regel von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr geöffnet und es gab erhebliche Wartelisten, so dass manches Kind erst mit fünf eine Einrichtung besuchen konnte.“ Durch die Rechtsgarantie auf einen Kindergartenplatz ab drei Jahren habe sich viel getan, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, und es gebe noch viele offene Stellen für Frauen. „Deshalb bin ich froh über diese neue Kinderkrippe, mit der die Deckung an Bedarfsplätzen bei zirka 72 Prozent liegt“, so Schuster.
Das Land fördere die Kinderbetreuung jährlich mit 500 Millionen Euro und gebe Zuschüsse in Höhe von 90 Prozent, „die dringend notwendig sind“, sagte Hans-Jürgen Irmer. Hessenweit seien damit rund 30 Prozent an benötigten U3-Plätzen abgedeckt. Aßlar stehe mit mehr als 40 Prozent bei den Kommunen ganz oben.
Die Räume sind bei der Umnutzung bis auf den neuen Schlafraum und Büro bestehen geblieben. Der rund . 400 Quadratmeter große Gebäudeteil B ist ebenerdig und auch in der Außenanlage völlig losgelöst von der Kita „Pusteblume“.
Es gibt zwei Krippenräume, einen multifunktionalen Raum, einen Schlafraum, zwei Toiletten, Küche, Personal-WC, Abstellräume und einen kleinen Außenbereich, der durch zwei Türchen und eine Rampe auch gemeinsam genutzt werden kann. Vor Baubeginn wurden die Räume geräumt und in die „Pusteblume“ integriert. Deshalb ging besonderer Dank an das Team von Susanne Steubing-Goerigk, aber auch an alle Beteiligten für die schnelle Abwicklung und den großen Einsatz.
Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung, 13.08.2017