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Laguna ist ein sehr wichtiger weicher Standortfaktor für Aßlar

DER WIRTSCHAFTSPLAN 2023 EINSCHLIEßLICH DES INVESTITIONSPLANES 2023-2026 DER LAGUNA AßLAR WURDE IN DER STADTVERORDNETENVERSAMMLUNG MEHRHEITLICH BESCHLOSSEN.

Die so erfolgreiche Mittelhessentherme befindet sich aufgrund der vergangenen pandemiebedingten Lockdowns und der bestehenden Energiekrise in schwierigem Fahrwasser. Ein zukunftsorientiertes Energieversorgungskonzept mit den wichtigsten Säulen Photovoltaik und Fernwärme wird die Laguna deutlich unabhängiger von hohen Energiepreisen machen.

Die FWG Aßlar will die Laguna in ihrer Attraktivität und als weichen Standortfaktor erhalten und befürwortet geschlossen den eingebrachten Witschaftplan incl. Investitionsplan. 

Adrian Guckelsberger, stellv. FWG -Fraktionsvorsitzender nimmt in seiner Rede zur Laguna Aßlar Stellung:

Zuerst Danke an die Leistung der Betriebsleitung Frau Maja Richter und Herrn Oliver Krämer und an das komplette Team unserer Laguna. Die Corona Jahre waren herausfordernd und die letzten Monate geprägt von teils aberwitzigen Entwicklungen auf den Beschaffungsmärkten, haben viel persönlichen Einsatz und Kraft eingefordert. Vielen Dank!

Im Gesamtstädtischen Haushalt gehört der Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Laguna dazu und es kann keinen überraschen, dass sich das Ergebnis der Laguna, wie auch aller anderen energieintensiven Betriebe, unter den nun hohen und zum Glück aktuell nicht mehr dramatisch steigenden Energiepreisen, verschlechtert.   

Beispielhaft seien hier die Kosten für das benötigte Gas genannt, eine Erhöhung des Gaspreises von ca. 1 Cent/KwH auf 21 Cent pro KwH genannt. Der Bezug des benötigten Stroms erfolgt aktuell über den Spot-Markt und dieser stellen sich aktuell deutlich besser dar, als noch Ende des vergangen Jahres erwartet wurde.
Immer noch eine deutliche Mehrbelastung im Vergleich zu den Vorjahren, trotz der aktuell sinkenden Beschaffungskosten.

Nicht nur wegen dem sehr volatilen Marktumfeld im Bereich der Energiebeschaffung und damit auch einem der größten Kostenblöcke wird sehr deutlich, dass sich hier eine Planung für die kommenden Monate als schwierig gestaltet und dass das konservative Zahlenwerk zu begrüßen ist.
Hier muss man kein Betriebswirt sein um zu erkennen, dass alternative Wege gefunden werden müssen, um Strom und Gas selbst zu erzeugen oder eben noch weiter zu substituieren.

Nach den Berichten der Betriebsleitung in der Betriebskommision sind wir hier auf  einem sehr sehr guten Weg.    Die Photovoltaikanlage wurde auf dem Dach der Laguna durch die Sonneninitiative angebracht und wird auf dem gesamten Gebäudekomplex in Zukunft rund eine halbe Millionen Kilowattstunden pro Jahr erwirtschaften. Der einzige Grund, wieso die Betriebsleitung den Strom noch nicht gleich von dort abnehmen kann, ist, dass die Infrastruktur fehlt – die EAM benötigt eine neue Trafo-Station und hier sind – wie derzeit überall – die Lieferschwierigkeiten bei den einzelnen Bauteilen die Bremse. Im Ausschuss wurden für einige Teile Lieferzeiten von bis zu 60 Wochen mitgeteilt. Der direkte und gute Kontakt zur EAM lässt mich hoffen, dass wir die Anlange dann in Gänze, so früh wie möglich ans Netz bekommen zu können. Jeder Monat zählt, denn es ist "Sonnenklar", dass die Nutzung von vor Ort selbst erzeugtem Ökostrom aus Sonnenlicht nicht nur die Kosten für zugekauftem Strom reduziert, als auch den CO2 Abdruck der Laguna immer weiter gegen 0 reduziert. Ich möchte hier nicht weiter in technische Details eintauchen, aber die neuen Energiesparpumpen ergänzen hier einen weiteren wichtigen Baustein zur Energieeinsparung.

Ein großes Projektvorhaben wird uns alle in den kommenden Monaten beschäftigen, der Einstieg in die Planung  und Prüfung der Realisierungsmöglichkeiten der Fernwärmeleitung von Buderus Edelstahl zur Laguna. Nach aktuellen Planungsstand könnten 3300 Megawattstunden von den von der Laguna insgesamt benötigen 4500 Mwh abzuglüch Leitungsverluste von Buderus geliefert werden. In der Kombination mit der in Photovoltaikanlage kann das Blockheizkraftwerk dann zukünftig abgeschaltet und nur noch als Notfallreserve betrieben werden.

Auch die Variante eine Fernwärmeleitung von der Abfallwirtschaftsdeponie zur Laguna wird in Zusammenarbeit mit der Abfallwirtschaft Lahn-Dill und durch den Lahn-Dill Kreis gerade prüft. Wenn dies wirtschaftlich sinnvoll darstellbar ist, könnte als Abfallprodukt entstehende Wärme, die durch die thermische Verwertung von Abfällen entsteht, im Schwimmbad sinnvoll genutzt werden.  

Unter diesen Rahmenbedingungen und ganz ohne großen Patos ist der Jahresabschluss mit der Vorverlustabdeckung für dieses Jahr mit rund 1,6 Mio Euro kein Grund zum jubilieren, aber dennoch solide. Dieser Betrag ist im städtischen Haushalt bereits abgebildet. Am Rande und für den Kontext all derjenigen, die nicht tief im Zahlenwerk der Laguna bewegen; eine Schließung wurde vom Unabhängigen Ingenieurbüros IRE aus Gießen auf Kosten in Höhe von 2,2 Millionen inkl. Abschreibungen berechnet. Keine Alternative! Der Ausblick auf das Ergebnis in diesem Jahr  ist nicht befriedigend und bleibt für die Betriebsleitung und uns als Entscheidende eine Bürde. Wichtig und aus meiner Sicht klarer Grund zum deutlichen Bekenntnis zur Laguna sind aber die Ausblicke und die bestimmten Vorteile für Asslar und alle seine Bürger:       

- Besucherekorde im Dezember und Januar

- Eine Viertel Million Besucher in 2022

- Saunabetrieb unterstütz den Standard Schwimmbadbetrieb- hier und gerade hier gilt es die begehrten Angebote
   Aufrecht zu erhalten:
   - DLRG  / DLRG Schwimmkurse: Warteliste Schwimmkurs DLRG 70 Voranmeldungen -  Wartezeit fast ein
      Jahr.

   -  Babyschwimmkurss Laguna deutlich überbucht - ebenso die Seniorenkurse sehr gute Auslastung.

Dazu muss das Angebot im Saunabereich, u.a. mit der neuen Stollensauna attraktiv gehalten werden.

- weiche Standortfaktoren für lokale Unternehmen, Pfeiffer (der größe Gewerbesteuerzahler in Asslar) will
  wachsen und sucht am Markt 150 Mitarbeiter im bundesweiten Wettbewerb, gerade hier zählen die weichen
  Faktoren, Kindergarten, Tagesstätten, Seniorenbetreuung und Therme / Spassbad für die Familie.

-  Angebot für Jugendliche zur sinnvollen und bezahlbaren Freizeitgestaltung. 

Aus den Berichten der Beschäftigen in der Laguna und aus der eigenen Wahrnehmung kann ich positiv berichten, dass die Besucher froh sind, dass das Schwimmbad wieder geöffnet ist und die dazugehörigen Angebote wieder nutzbar sind.

Wir sind uns sicher, dass mit den umgesetzten Projekten und den zukünftigen Projekten, wie dem  Bau der der dem barrierefreien Eingang die richtigen und wichtigen Weichen für die Zukunft der Laguna gestellt sind.
Vielen Dank.

siehe auch WNZ Artikel vom 21.02.23