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Grünes Licht für „Aßlarer Gärten“

STADTPARLAMENT STIMMT FüR BEBAUUNGSPLAN / JA AUCH ZUR STROMERZEUGUNG DURCH SONNENENERGIE

(gh). ​​​​​​​AßLAR. Es kann weitergehen: Das Stadtparlament hat am Montag einstimmig, bei einer Enthaltung der SPD, die Aufstellung eines Bebauungsplans für das rund 7000 Quadratmeter große Gelände der ehemaligen Gärtnerei Schupp in der Kernstadt beschlossen. Dort sollen unter dem Namen „Aßlarer Gärten“ acht Häuser mit 56 Wohnungen sowie 117 Parkplätzen entstehen.

 

Adrian Guckelsberger (FWG) befand: „Ein gutes Projekt für Aßlar!“ Aus einer seit Jahren brachliegenden Fläche werde ein attraktives Wohnquartier. Und: „Wir haben die angestrebte und gewollte Innenentwicklung und -verdichtung, barrierefreie Wohnungen entstehen im Quartier mit viel Grün und nach neuesten Maßstäben bei gleichzeitig ausreichend Parkflächen.“ Er erinnerte daran, dass Pfeiffer Vacuum in Aßlar über 70 Stellen schaffen wolle. Die „Aßlarer Gärten“ böten die Möglichkeit, Wohn- und Arbeitsstätte in Laufnähe zu verbinden.

Ein grundsätzliches Lob gab es auch von der SPD. Allerdings, so Kevin Ferber, beschere die Wohnanlage weitere Autos und mehr Verkehr bei rundum engen Straßenverhältnissen. Zudem müsse man beachten, dass durch die Parkplätze nicht zu viel Fläche versiegelt wird.

Oliver Menz (Grüne) würdigte das Projekt als vernünftige Bebauung. Er sah keine Verkehrsprobleme, da dieser in alle Richtungen abfließen könne. Zudem stelle der Investor für den „Notfall“ eine zweite Zufahrt in Aussicht.

Auch die CDU, so Nicklas Kniese, stimme für das Vorhaben. Er lobte das energetisch hohe Niveau und dass es E-Ladestationen geben soll. Und bei den Parkplätzen könnten Rasengittersteine der Versiegelung entgegenwirken.

Abgesegnet hat das Parlament auch die Vermietung der Dachflächen von sechs kommunalen Gebäuden: Bauhof, „Laguna“, Kita „Entdeckerland“, Rathaus/Stadthalle, Mehrzweckhalle Berghausen, Feuerwehr Werdorf.

Beides hatte der Bau- und Umweltausschuss empfohlen. Dem schloss sich auch der Haupt- und Finanzausschuss an, so dessen Vorsitzender Michael Clemens (FWG).

Nicole Weiß (FWG) befand, als Klimakommune sollte Aßlar Vorreiter sein, wenn es darum gehe, Klimaziele zu erreichen. Die Zusammenarbeit mit dem Verein „Sonneninitiative“ sei ein Gewinn für die Stadt als Kommune und für die Bürger. Der Verein hat bundesweit bereits mehr als 350 solcher Kraftwerke verwirklicht. An dieser „Energiewende mit Bürgerbeteiligung“ sind dabei 3000 Menschen beteiligt.

Kevin Ferber wollte wissen, ob man mehrere Gebäude koppeln kann, um überschüssigen Strom, den das eine Haus, etwa das Feuerwehrgerätehaus Werdorf, nicht brauche, in einem anderen mit mehr Energiehunger, wie die „Laguna“, zu nutzen. Das ist möglich, so Bürgermeister Christian Schwarz (FWG).

Oliver Menz meinte, dieser Vertrag sei ein „ganz, ganz großer und wichtiger Schritt“, der die Grünen besonders freue. Jannis Knetsch (CDU) erinnerte an einen entsprechenden CDU-Antrag vor 15 Jahren. Damals hieß es, das gehe auf den Dächern nicht. Er freue sich über die positive Überraschung. Jede Kilowattstunde Strom spare Gas.

Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung, 25.05.2022