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Wo sind die Hochburgen der Parteien?

KREISTAGSWAHL IM LAHN-DILL-KREIS: CDU IST IN BREITSCHEID STARK, SPD IN MITTENAAR, GRüNE IN HüTTENBERG, AFD IN DRIEDORF, FWG IN AßLAR

(jli). WETZLAR/DILLENBURG. Die Stimmzettel zur Kreistagswahl sind am späten Dienstagnachmittag fast alle ausgezählt. Eine Analyse der vorliegenden Zahlen zeigt, wo die Parteien im Kreisgebiet ihre Hochburgen haben. In Aßlar ist die FWG stärkste Partei, dort stellt sie seit 25 Jahren auch den Bürgermeister. In den übrigen 22 Städten und Gemeinden liegen CDU bzw. SPD vorne.

CDU

Die CDU erzielte ihr bestes Ergebnis in der Gemeinde Breitscheid (41,02 Prozent), dahinter folgen Dillenburg (37,62 Prozent), Eschenburg (37,59 Prozent) und Haiger (35,89 Prozent). Die schlechtesten Ergebnisse: 20,7 Prozent in Aßlar, 23,76 Prozent in Solms und 24,56 in Schöffengrund.

SPD

SPD-Hochburgen im Lahn-Dill-Kreis sind die Gemeinden Mittenaar (35,07 Prozent), Siegbach (32,34 Prozent), Hohenahr (31,90 Prozent) und Solms (29,24 Prozent). Die schwächsten Ergebnisse erzielten die Sozialdemokraten in den Kommunen Hüttenberg (18,88 Prozent), Haiger (19,60 Prozent) und Schöffengrund (20,20 Prozent).

Grüne

Die Grünen haben ihre meisten Wähleranteile in Hüttenberg (20,48 Prozent), Sinn (bislang 19,78 Prozent), Lahnau (18,13 Prozent) und Herborn (16,99 Prozent). Am schwächsten schneidet die Partei ab in Breitscheid (6,82 Prozent), Driedorf (8,26 Prozent) und Haiger (9,97 Prozent).

AfD

Die meisten AfD-Wähler gibt es, gemessen am Stimmenanteil, in Driedorf (13,73 Prozent), Sinn, (bislang 11,76 Prozent), Bischoffen (11,71 Prozent) und Siegbach (11,66 Prozent), die wenigsten AfD-Wähler in Lahnau (6,36 Prozent), Hüttenberg (7,20 Prozent) und Schöffengrund (7,31 Prozent).

FWG

Die FWG hat ihre Hochburg in Aßlar (23,99 Prozent). Dahinter folgen Schöffengrund (20,85 Prozent), Bischoffen (15,34 Prozent) und Breitscheid (15,06 Prozent). Die niedrigsten Stimmenanteile haben die Freien Wähler in Dillenburg (2,61 Prozent), Mittenaar (2,63 Prozent) und Siegbach (4,79 Prozent).

FDP

Am stärksten schneidet die FDP in Braunfels (7,90 Prozent), Haiger (7,37 Prozent), Wetzlar (6,96 Prozent) und Mittenaar (6,26 Prozent) ab; dort, wo auch ihre prominentesten Vertreter auf Kreisebene wohnen. Am schwächsten ist das Ergebnis der Liberalen in Bischoffen (2,55 Prozent), Breitscheid (3,32 Prozent)und Driedorf (3,59 Prozent).

Die Linke

Die Linke erzielt ihre besten Ergebnisse in Lahnau (5,27 Prozent), Hohenahr (5,16 Prozent) und Wetzlar (5,02 Prozent), die schlechtesten in Breitscheid (1,12 Prozent), Haiger (2,38 Prozent) und Waldsolms (2,79 Prozent).

Die Partei

Die Satirepartei „Die Partei“ ist erstmals zur Kreistagswahl im Lahn-Dill-Kreis angetreten. Ihr stärkstes Ergebnis erzielt sie in Wetzlar (3,38 Prozent), es folgen Lahnau (3,27 Prozent) und Siegbach (2,99 Prozent). Die schwächsten Ergebnisse: Dietzhölztal (1,77 Prozent), Herborn (2,00 Prozent) und Driedorf sowie Hohenahr (beide 2,10 Prozent).

NPD

Die NPD liegt zwischen 0,18 Prozent in Driedorf und 1,77 Prozent in Leun. Bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Leun kommt die NPD auf 6,24 Prozent, bei der Wahl zum Stadtparlament in Wetzlar auf 1,03 Prozent.

Der Blick auf die Dörfer

Nimmt man den Lahn-Dill-Kreis noch etwas mehr unter die Lupe, zeigen sich auch Hochburgen in einzelnen Dörfern. So liegt die CDU in Breitscheid selbst bei 53,03 Prozent, in Gusternhain bei 52,38 Prozent und in Heiligenborn bei 49,58 Prozent. Die SPD erreicht ihre stärksten Ergebnisse hier in Übernthal (45,23 Prozent), Naunheim (41,41 Prozent und Rittershausen (40,34 Prozent). Die Grünen erzielen in vielen Dörfern knapp über 20 Prozent, am meisten in Fleisbach (25,37 Prozent; dort wohnt der Sinner Bürgermeister Hans-Werner Bender, der auch erstmals für die Grünen zur Gemeindewahl antrat), in Rechtenbach (22,75 Prozent) und Volpertshausen (21,46 Prozent). Die FWG hat Hochburgen in Wilsbach (30,73 Prozent), Weiperfelden (29,56 Prozent) und Oberquembach (28,09 Prozent). Die AfD ist mit 24,88 Prozent stark in Mademühlen (gemeinsamer Wahlbezirk mit Hohenroth, Seilhofen und Münchhausen) sowie in Stockhausen (24,63 Prozent) und in Driedorf (24,11 Prozent). Die FDP holt in Bicken 14,49 Prozent.

Die Aussagekraft dieser Dorfergebnisse ist jedoch im Vergleich zu vergangenen Kommunalwahlen etwas geringer, da diesmal der Anteil der Briefwähler viel höher war. Und die Briefwahlergebnisse werden eigenständigen Briefwahlbezirken zugeordnet.

Quelle: Wetzlarer Neue Zeitung, 17.03.2021